Wirbelsäulenchirurgie

Wir sind Wirbelsäulenzentrum!

Aktuelle Information: Stauferklinikum ist zertifiziertes Wirbelsäulenzentrum

Liebe Patientinnen, liebe Patienten,

wir freuen uns sehr, dass wir von der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft (DWG) im November 2023 die Auszeichung zum Wirbelsäulenspezialzentrum erhalten haben. Für uns ist dies die Bestätigung und für unsere Patienten die Gewissheit über unsere hohe Qualität im Bereich Wirbelsäulenchirurgie.

Wirbelsäulenchirurgie

Schmerzen an der Wirbelsäule, also Rückenschmerzen, können viele verschiedene Ursachen haben. Der Schwerpunkt Wirbelsäulenchirurgie bietet jedem Patienten eine individuelle Behandlungsstrategie - sei es konservativ oder operativ.

Das Stauferklinikum weist eine große Erfahrung mit chirurgischen Behandlungsmethoden für die ganze Bandbreite von Wirbelsäulenerkrankungen auf. Wir behandeln beispielsweise Brüche der Wirbelkörper, Tumoren an der Wirbelsäule, Bandscheibenvorfälle oder Querschnittverletzungen. Darüber hinaus werden konservative Behandlungsverfahren nach dem derzeit modernsten Stand angeboten, wie z. B. CT- oder bildverstärkergesteuerte Infiltrationen. Naturheilverfahren und Schmerztherapie runden das Portfolio ab. 

Für die Diagnostik stehen neben erfahrenen Ärzten selbstverständlich auch die notwendigen technischen Voraussetzungen, wie CT und Kernspintomographie zur Verfügung. Die Vielzahl hochmoderner Behandlungsverfahren, die zum Repertoire unserer Klinik zählen, sichert eine individuell auf jeden Patienten angepasste Behandlung. Zielsetzung sind dabei immer optimale Behandlungsergebnisse und die dauerhaft stabile Genesung unserer Patienten.

Behandlungsspektrum
  • Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäulenchirurgie, mikroskopische, endoskopische und minimalinvasive Verfahren,
  • CT-gesteuerte Injektionstherapie der gesamten Wirbelsäule und therapeutische Peridurale Infiltrationen
  • Bandscheibenchirurgie
  • Versteifungen
  • Dekompressionen bei Spinalkanalstenosen
  • Korrektur von Deformitäten einschließlich kindlicher Skoliosen
  • Frakturbehandlung (z.B. Ballonkyphoplastie)
  • Bandscheibenprothesen
  • Dynamische Stabilisierung

Um für jeden Patienten die richtige Behandlungsstrategie gegen die individuellen Rückenbeschwerden zu finden, werden im Schwerpunkt Wirbelsäulenchirurgie die möglichen Ursachen sorgfältig untersucht. Oft werden Rückenschmerzen sehr vereinfachend mit populären Begriffen wie "Bandscheibenvorfall" oder "Hexenschuss" beschrieben. Tatsächlich besteht jedoch oft zwischen dem Rückenschmerz und den auslösenden Faktoren ein sehr komplexer Wirkungszusammenhang. Nur auf Grundlage umfassender Diagnostik können wir, selbst in Fällen von langjährigen erfolglosen Therapieverläufen, wirksame Behandlungskonzepte entwickeln.

Die wichtigsten Auslöser für Rückenschmerzen sind:

- Verletzungen
- Entzündungen
- Verschleiß der Wirbelsäule
- Fehlstellungen der Wirbelsäule

Verletzungen der Wirbelsäule werden in den meisten Fällen durch Verkehrsunfälle, Unfälle beim Sport oder Berufsunfälle ausgelöst. Bei älteren Menschen sind häufig auch Stürze Ursache von Wirbelsäulenverletzungen.

Hierbei können Knochen, Bänder und Bandscheiben, in schweren Fällen auch das Rückenmark in Mitleidenschaft gezogen werden. Eine Verletzung der Bänder - meist in Form eines Schleudertraumas - führt im Allgemeinen zu einer Fehlstellung der Wirbelsäule, in deren Folge es zu einer Verhärtung von Rücken- und Nackenmuskulatur kommen kann. Eine Operation ist hier selten notwendig. Vielmehr therapieren wir solche Verletzungen unter der Gabe von Schmerzmitteln und muskelentspannenden Medikamenten mit balneophysikalischen Anwendungen.

Eine operative Behandlung ist hingegen meist vonnöten, wenn eine Fraktur eines oder mehrerer Wirbelkörper vorliegt - beispielsweise nach einem Unfall mit größerer Gewalteinwirkung auf die Wirbelsäule. Durch die Operation wird der betroffene Abschnitt stabilisiert, gegebenenfalls muss auch der gebrochene Wirbelkörper rekonstruiert werden.

Eine Entzündung der Wirbelsäule, die so genannte Spondylitis oder Spondylodiszitis, ist ein seltenes, aber sehr ernst zu nehmendes Krankheitsbild. Auslöser sind meist Bakterien, in Ausnahmefällen eine tuberkulöse Infektion, Viren- oder Pilzbefall. Die Entzündung äußert sich im Allgemeinen durch heftige Rückenschmerzen, bei chronischen Entzündungen oft begleitet durch Fieber, Müdigkeit und Gewichtsverlust. Wird durch die Entzündung auch das Nervengewebe angegriffen, sind häufig Muskelschwäche, ausstrahlende Schmerzen in den Beinbereich und starker Druckschmerz am Rücken die Folge.

Um Folgeschäden und ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern, setzen wir bei Entzündungen der Wirbelsäule auf eine sofortige stationäre Behandlung. Neben strikter Bettruhe ist meist eine Medikation mit Antibiotika notwendig. Ist eine Entzündung bereits weit fortgeschritten, bietet das chirurgische Spektrum des Schwerpunkts Wirbelsäulenchirurgie alle operativen Möglichkeiten zur Entfernung des entzündeten Gewebes, zur Rekonstruktion und Stabilisierung der betroffenen Bereiche und damit zur schnellen Mobilisation und Aushei

Schmerzen an der Wirbelsäule, also Rückenschmerzen, können viele verschiedene Ursachen haben. Der Schwerpunkt Wirbelsäulenchirurgie bietet jedem Patienten eine individuelle Behandlungsstrategie - sei es konservativ oder operativ.

Das Stauferklinikum weist eine große Erfahrung mit chirurgischen Behandlungsmethoden für die ganze Bandbreite von Wirbelsäulenerkrankungen auf. Wir behandeln beispielsweise Brüche der Wirbelkörper, Tumoren an der Wirbelsäule oder Bandscheibenvorfälle. Darüber hinaus werden konservative Behandlungsverfahren nach dem derzeit modernsten Stand angeboten, wie z. B. CT- oder bildverstärkergesteuerte Infiltrationen. Naturheilverfahren und Schmerztherapie runden das Portfolio ab. 

Für die Diagnostik stehen neben erfahrenen Ärzten selbstverständlich auch die notwendigen technischen Voraussetzungen, wie CT und Kernspintomographie zur Verfügung. Die Vielzahl hochmoderner Behandlungsverfahren, die zum Repertoire unserer Klinik zählen, sichert eine individuell auf jeden Patienten angepasste Behandlung. Zielsetzung sind dabei immer optimale Behandlungsergebnisse und die vollkommene und dauerhaft stabile Genesung unserer Patienten.

Altersbedingt weist jeder Mensch über 30 Jahre Verschleißerscheinungen an der Wirbelsäule auf. In ihrer Art und vor allem Ausprägung sind diese jedoch sehr unterschiedlich und müssen nicht automatisch zu Beschwerden führen. Neben altersbedingten Ursachen können Verschleißerscheinungen auch auf andere Faktoren zurückzuführen sein. Schwere körperliche Arbeit oder eine schwache Muskulatur im Rückenbereich sind ebenso zu nennen wie Verformungen der Wirbelsäule, Knochenerkrankungen oder Übergewicht.

Eine der "populärsten" Auswirkungen von Abnutzungserscheinungen ist der Bandscheibenvorfall. Dabei tritt Bandscheibengewebe aus der geschädigten Bandscheibe aus und drückt auf die Rückenmarknerven. Schmerzen und eine eingeschränkte Bewegungsfähigkeit sind die Folge. Die Behandlungsmöglichkeiten für Bandscheibenvorfälle im Stauferklinikum umfassen konservative Therapieformen (z.B. mit Physiotherapie), CT-gesteuerte Infiltrationen ebenso wie operative Eingriffsmöglichkeiten. In der Regel wird mit dem Operationsmikroskop in mikrochirurgischer Technik besonders schonend und mit maximaler Sicherheit für den Patienten operiert. Abhängig vom Befund kommen aber auch andere konventionelle, minimalinvasive, endoskopische oder percutane Techniken zum Einsatz.

Die verschleißbedingte Schädigung der knöchernen Wirbelsäulensegmente hat häufig eine so genannte degenerative Instabilität der Wirbelsäule zur Folge. Betroffene leiden unter starken Rückenschmerzen, die durch bestimmte Bewegungen ausgelöst werden. Damit einher geht oft auch ein heftiger Klopf- und Druckschmerz an der Wirbelsäule. Verschieben sich einzelne Wirbelkörper aufgrund der Abnutzung von Bandscheiben und Wirbelgelenken, kann es zudem zu einer Einengung des Wirbelkanals kommen (so genannte Spinalkanalstenose). Auch diese Einengung kann zu heftigem Bewegungsschmerz des Rückens und zudem zu einem in die Beine ausstrahlenden Schmerz führen. Durch eine operative Wirbelkanalerweiterung kann dieser wirksam behandelt werden.

Krebsgeschwüre entstehen selten primär an der Wirbelsäule. Vielmehr handelt es sich bei einem Befall der Wirbelsäule meist um Metastasen (Tochtergeschwulste), die den Schmerz verschulden, beispielsweise bei Krebserkrankungen der Brust, der Schilddrüse, der Prostata oder der Niere. Metastasen können das Knochengewebe der Wirbelsäule angreifen und auflösen; zudem erzeugen sie in vielen Fällen Schmerzen oder Lähmungen, da sie auf den Wirbelkanal und das Rückenmark drücken.

Liegt ein Primärtumor vor, wird dieser operativ dann entfernt, wenn andere Therapiemöglichkeiten (Strahlen- oder Chemotherapie) keine besseren Ergebnisse versprechen. In jedem Fall führen wir eine Operation durch, wenn der Tumor in das Rückenmark eindringt oder dieses bedrängt und so zu Lähmungen oder anderen neurologischen Störungen führt. Mit der Entfernung einher geht zudem meist eine Stabilisierung oder Versteifung der Wirbelsäule mittels entsprechenden Implantaten.

Bei Befall mehrerer Wirbelkörper durch Tochtergeschwulste und gleichzeitigem Befall anderer Knochen oder Organe muss ein speziell auf den Patienten abgestimmtes Behandlungskonzept erstellt werden. Wenn eine Operation für den Patienten zu belastend sein sollte oder keine Verbesserung seiner Lebensqualität durch die Operation erreicht werden kann, können wir in Zusammenarbeit mit unseren speziell ausgebildeten Schmerztherapeuten eine auf die persönlichen Bedürfnisse des Patienten abgestimmte Schmerzbehandlung anbieten.

Drohen jedoch Brüche oder Lähmungen, so gilt es, dieses durch stabilisierende Operationen zu vermeiden. In jedem Fall muss die wirbelsäulenchirurgische Strategie in ein ganzheitliches, individuell abgestimmtes onkologisches Therapiekonzept eingebunden sein. Dies geschieht immer in Zusammenarbeit mit dem Onkologischen Zentrum des Stauferklinikums.

Im Erwachsenenalter handelt es sich meist um erworbene Fehlstellungen in Form von seitlicher Verkrümmung (Skoliose) oder einer Krümmung nach vorn (Kyphose – „Buckel“) oder nach hinten (Hyperlordose – „Hohlkreuz“). Bei Erwachsenen werden sie meistens durch alterungsbedingte Veränderungen (Degeneration) der Bänder oder der Bandscheiben, Wirbelgelenke oder der knöchernen Strukturen hervorgerufen. Manchmal kommen langjährige falsche Belastungen oder Muskelschwäche verstärkend hinzu. Häufig werden solche Fehlstellungen unbewusst durch „Ausgleichshaltungen“ kompensiert. Diese haben Verspannungen der Rückenmuskulatur und der Bänder der Wirbelsäule zur Folge, die teilweise von erheblichen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen begleitet werden.

Skoliose

Durch unterschiedliche Abnutzung auf beiden Seiten der Wirbelsäule und nachfolgende Fehlbelastung kommt es zur Seitverbiegung. Die Wirbelsäule gerät zu einer Seite aus dem Lot.


Lordose/Kyphose - Verlust der Balance nach vorne oder „sagittale Dysbalance“

Seit einigen Jahren rückt die Bedeutung der übermäßigen Krümmung nach vorne (Kyphose) und hinten (Lordose) zunehmend in den Blickpunkt der Wirbelsäulenchirurgen - angestoßen durch Untersuchungen französischer Wissenschaftler.
Im langsamen Alterungsprozess verlieren die Bandscheiben (Osteochondrose) und die Wirbelkörper (z.B. Wirbelkörpereinsenkungen bei Osteoporose) an Höhe. Das führt zur Vorwärtsbiegung der Wirbelsäule. Der gesamte Schwerpunkt des Oberkörpers wandert nach vorne. Die Muskeln im hinteren Bereich der Wirbelsäule zusammen mit den Bändern und Gelenken werden sehr stark beansprucht, weil sie den Oberkörper aufrecht halten müssen. Andererseits nimmt die Druckbelastung im vorderen Anteil der Wirbelsäule zu und beschleunigt wiederum diesen Abnutzungs- und Verformungsprozess. Ebenso können Wirbelbrüche auftreten – auch ohne Unfall.

Sollte nun aufgrund von nicht therapierbaren Beschwerden eine Versteifungsoperation notwendig sein, so tragen wir den neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen Rechnung, indem wir die frühere naturgemäße Wirbelsäulenkrümmung sorgfältig rekonstruieren. Die Wirbelsäule wird wieder balanciert.
Da die naturgemäße Krümmung von Mensch zu Mensch großen individuellen Schwankungen unterliegt (die Lendenlordose z. B. zwischen 30 – 80 Grad), berechnen wir vor der Operation die individuellen Parameter an speziellen Röntgenaufnahmen. Aus verschiedenen Winkelverhältnissen zwischen Wirbelsäule und Becken wird das ursprüngliche Maß an Lordose bestimmt und als Referenzwert für die operative Korrektur heran gezogen.



Wirbelgleiten (Degenerative Spondylolisthese) – zu viel Bewegungsspielraum für die Wirbelkörper

Das Wirbelgleiten kommt durch einen seitlichen oder vorderen Versatz der Wirbelkörper zustande.
Im Gegensatz zum angeborenen bzw. echten Wirbelgleiten (Spondylolisthesis vera) sind es hier altersbedingte Abnutzungen, die zur Lockerungen der Bänder und Gelenke führen. Ein ähnliches Krankheitsbild kann auch nach einer Bandscheibenoperation auftreten - das Ergebnis ist dasselbe: Heftige, bewegungsabhängige Rückenschmerzen.
Zunächst wird ein intensives Trainingsprogramm eingeleitet zur Kräftigung der stützenden Muskulatur. Wenn dies nicht ausreicht, folgen im nächsten Schritt gezielte Injektionen. Nach Ausschöpfung der konservativen Maßnahmen lässt sich eine Versteifungsoperation oft nicht vermeiden.
Häufig tritt diese Instabilität in Kombination mit einer Einengung des Wirbelkanals (Stenose) auf. Die in diesem Kanal geschützten Nerven können gedrückt werden. Wenn daher zusätzlich zu den Schmerzen auch Ausfallerscheinungen in der Muskelkraft der Beine oder gar des Blasenschließmuskels auftreten, muss eine Operation dringlich erwogen werden.




 

Bei Kindern und Jugendlichen sind es fehlerhafte Anlagen oder Wachstumsstörungen, die zu einer Fehlentwicklung der Wirbelsäule führen.

Skoliose (Seitverbiegung mit Rotation)

Diese tritt generell zwar selten auf, nimmt dann jedoch eine Sonderstellung unter den Wirbelsäulenerkrankungen ein. Ihre Besonderheiten erhalten Sie allein durch die Tatsache des Wachsens. Sie erstrecken sich auf sämtliche Bereiche:
Die Ursache, die medizinische Beurteilung und die Behandlung:

Ursache: Meistens ist die Ursache (noch) unbekannt. Die Fehlentwicklung wird dann „idiopathisch“ genannt.
Seltener sind eine fehlerhafte Anlage der einzelnen Wirbel oder eine Erkrankung der Nerven bzw. der Muskeln, die die Wirbelsäule in die falsche Richtung ziehen.
Beurteilung: Die frühzeitige Erkennung (Diagnose) ist besonders wichtig. Die häufigste Form der Fehlentwicklung ist die Seitverbiegung (Skoliose). Diese entwickelt sich meistens in der letzten Wachstumsphase vor der Pubertät. Bevor sie offensichtlich zu Tage tritt, kündigt sie sich in ihrer Frühphase durch dezente Veränderungen an: Hochstand der Schulter, Seitenungleichheit der Taille, bei Vorneigung sichtbarer Rippenbuckel oder Lendenwulst.
Behandlung: Sobald eine solche wachstumsbedingte Deformität erkannt wurde, steht beim Besuch des Spezialisten die Frage im Vordergrund: „Ab welchem Zeitpunkt brauche ich welche Therapie“ (alleinige Beobachtung, Krankengymnastik, Korsett, Operation). Diese zentrale Entscheidung darf nicht allein auf der reinen Winkelbestimmung der Seitverbiegung (Skoliose) bzw. der Vorwärtskrümmung (Kyphose) gegründet sein. Viele Faktoren müssen bei der Therapiewahl berücksichtigt werden.
Darunter zählen zum Beispiel:
- der Formentyp (internationale Klassifikation nach Lenke oder King/Moe ),
- die Wachstumsphase und
- der erwartete Entwicklungsverlauf, der an bestimmten Reifezeichen erkennbar ist.
Davon hängt u.a. die wirksame Therapie ab. Zudem kommt der Verkrümmung im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS) größere Bedeutung zu als in der Brustwirbelsäule (BWS), da in der LWS die Beweglichkeit viel größer ist.

Sämtlichen Besonderheiten der wachstumsbedingten Fehlentwicklung tragen wir Rechnung durch:
- Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kinderärzten und Orthopäden zur frühzeitigen Erkennung.
- konservative Therapie durch speziell ausgebildete Krankengymnast(inn)en (Therapie nach Katharina Schroth u.ä.)
- Herstellung von Korsetten bei erfahrenen Orthopädietechnikern.

Ggf. bei Kleinkindern Anlage spezieller Rumpfgipse nach Metha/Cotrel
- Spezielle Operationstechniken und Implantate, die für die kindliche bzw. jugendliche Wirbelsäule ausgelegt sind (mitwachsende, bzw. wachstumslenkende Stäbe, spezielle anatomische Anformung der Implantate, Neuromonitoring)


Kindliche Skoliose vor und nach Implantation wachstumslenkender Stäbe

  • um die Operation herum Begleitung durch unsere Kinderärzte im Hause
  • in der Versorgung von Kindern und Jugendlichen erfahrene Narkoseärzte
  • regelmäßige Treffen und Beratungen mit Experten im In- und Ausland.

Echtes Wirbelgleiten (Spondylolisthesis vera)

Eine häufige angeborene Fehlstellung stellt das echte Wirbelgleiten (Spondylolisthese) auf Grund einer angeborenen Wirbelsäulenfehlbildung dar. Häufig symptomlos oder symptomarm, kann sie jedoch im Laufe des Lebens zunehmen bis hin zu erheblichen neurologischen Ausfällen, Schmerzen und Einschränkungen der Gehstrecke. Dann ist eine korrigierende Versteifungsoperation notwendig.

Auch können durch die Veränderungen Nervenstrukturen bedrängt und in Mitleidenschaft gezogen werden.

Je nach Schweregrad der Fehlstellungen bietet Ihnen der Schwerpunkt Wirbelsäulenchirurgie die individuell für Sie optimalen Behandlungsmöglichkeiten. In weniger fortgeschrittenen Fällen kann dies beispielsweise Physiotherapie oder eine Korsettbehandlung sein. Bei stärkeren Fehlstellungen führen wir hingegen einen operativen Eingriff zur Begradigung der Wirbelsäule durch.

Wie in der gesamten Chirurgie werden auch für die Wirbelsäulenchirurgie zunehmend minimal-invasive Techniken entwickelt. Wir tragen dieser Entwicklung Rechnung und bieten eine Reihe von minimal-invasiven Operationsverfahren an, wenn dies sinnvoll erscheint.

Bandscheibenoperationen werden in unserem Hause üblicherweise in mikrochirurgischer Technik mit Operationsmikroskop durchgeführt, also über einen etwa zwei Zentimeter langen Hautschnitt. Die Vorteile dieses Verfahrens sind neben geringerer Narbenbildung auch eine raschere Erholung und geringere Schmerzen für den Patienten.

Auch Versteifungen (Instrumentierung und/oder Fusion) und dynamische dorsale Stabilisierungen (Dynesis) der Wirbelsäule können minimal-invasiv (über mehrere kleine Hautschnitte) durchgeführt werden. Hierbei wird ebenfalls die Muskulatur maximal geschont und dadurch eine schnellere Erholung des Patienten erreicht.

Einschränkungen der minimal-invasiven Verfahren
Nicht jeder Patient eignet sich jedoch für ein minimal-invasives Operationsverfahren. Deshalb legen wir besonderen Wert darauf, die Vor- und Nachteile im Vorfeld einer Operation ausführlich zu besprechen - um so für jeden Patienten die optimale Behandlung anbieten zu können.

Mit CT-gesteuerten Infiltrationen, Einspritzungen unter Durchleutung, Physiotherapie, medikamentöser Behandlung und sporttherapeutischen Ansätzen zum Muskelaufbau bietet der Schwerpunkt Wirbelsäulenchirurgie im Stauferklinikum verschiedene Möglichkeiten zur konservativen Behandlung von Bandscheibenschäden. Auf diese Weise können ca. 90% aller Bandscheibenschäden behandelt werden.

Eine operative Behandlung führen wir dann durch, wenn ein Bandscheibenschaden fortschreitende neurologische Störungen zur Folge hat, wie beispielsweise Lähmungen, Stuhl- oder Harninkontinenz. Auch das Auftreten anhaltender Schmerzen, die sich mit konservativer Behandlung nicht therapieren lassen, verlangt oftmals die operative Behandlung der Bandscheibenerkrankung.

Das Operationsverfahren muss individuell gewählt werden. Für die vielen verschiedenen Arten von Bandscheibenvorfällen gibt es jeweils besonders geeignete Operationstechniken.

Bandscheibenprothesen an der Lendenwirbelsäule

Leiden Patienten auch nach einer Bandscheibenoperation noch unter starken Rückenschmerzen, besteht in bestimmten Fällen die Möglichkeit, mit einer Bandscheibenprothese (Modell M6, Maverick, Prodisc L, Prodisc C, Prestige) Abhilfe zu schaffen. Dies ist vor allem bei jüngeren Patienten bis etwa 45 Jahre angezeigt, bei denen der Schmerz eindeutig von der erkrankten Bandscheibe ausgeht (discogener Schmerz an Hals- und Lendenwirbelsäule). Während bei "herkömmlichen" versteifenden Eingriffen in den Folgejahren häufig die angrenzenden Segmente der Wirbelsäule in Mitleidenschaft gezogen werden, bringt der Einsatz von künstlichem Bandscheibenersatz in solchen Fällen im Allgemeinen sehr gute Langzeitergebnisse mit sich.

 

Bandscheibenprothesen an der Halswirbelsäule

An der Halswirbelsäule werden Bandscheibenprothesen bis zum 65. Lebensjahr implantiert, da hier die Knochenqualität keinen so großen Einfluss auf das Operationsergebnis hat. Die Ergebnisse sind - wie die Ergebnisse der Versteifungsoperationen an der Halswirbelsäule - sehr gut. Dabei bieten Prothesen jedoch den Vorteil, dass die Nachbarsegmente nicht überlastet werden.

Beim Einsatz einer Bandscheibenprothese wird von vorne die Bandscheibe komplett entfernt und durch die Prothese ersetzt. Der Chefarzt des Wirbelsäulenzentrums am Stauferklinikum verfügt seit dem Jahr 2000 über breite Erfahrungen auf dem Gebiet der Bandscheibenprothesen.

Von einer Einengung des Wirbelkanals sind meist ältere Menschen betroffen. Ursache sind allgemeine Verschleißerscheinungen an der Wirbelsäule. Diese treiben die Verengung des Wirbelkanals immer weiter voran - zum Beispiel durch Arthrose der Wirbelgelenke, Schädigung der Bandscheiben und die Wölbung des gesamten Bandapparates in den Wirbelkanal.

Daraus resultieren häufig Schmerzen, die in die Beine ausstrahlen und so die Gehfähigkeit der Betroffenen empfindlich einschränken. Das Krankheitsbild wird auch als Schaufensterkrankheit bezeichnet. Ähnliche Symptome sind auch bei Arterienverkalkungen an den Beinen (Raucherbein) bekannt. Zudem können Verengungen des Wirbelkanals auch zu neurologischen Störungen, beispielsweise Lähmungen, führen.

Die Diagnostik der Verengung erfolgt - ohne Strahlenbelastung - mittels Kernspintomografie. Bei Patienten, die aufgrund vorangegangener Operationen bereits Narben im Wirbelkanal aufweisen, führen wir eine so genannte Myelografie und CT-Myelografie durch, um tatsächliche Einengungen im Wirbelkanal von Narbenbildungen ohne relevante Einengung abzugrenzen.

Ein Großteil aller Wirbelkanalerweiterungen an der Lendenwirbelsäule kann dann mittels einer so genannten "undercutting decompression" durchgeführt werden. Die einengenden Teile der Wirbelbögen werden hierbei ausgedünnt - jedoch lediglich in einem Ausmaß, das die Stabilität der Wirbelsäule nicht beeinträchtigt. So kann in vielen Fällen auf eine zusätzliche operative Versteifung der Wirbelsäule verzichtet werden. Im Gegensatz dazu werden bei der Laminektomie die einengenden Wirbelbögen komplett entfernt, was gleichzeitig jedoch eine Versteifung der Wirbelsäule erfordert.

Die Indikation zur sogenannten dynamischen Stabilisierung sehen wir bei schmerzhaften Wirbelgelenken. Durch deren Entlastung können die Schmerzen beseitigt werden.

Durch Schrauben und elastische Kissen (Dynesis), die zwischen die Schrauben eingebracht werden, kann die Wirbelsäule gestützt und entlastet werden. Hierbei bleibt die Beweglichkeit zum größten Teil erhalten. Da überlastete Wirbelgelenke mit heftigen und zum Teil bis in die Oberschenkel ausstrahlenden Schmerzen reagieren, können auf diesem Weg die Schmerzen beseitigt werden. Zusätzlich führt die Streckung der Wirbelsäule zu einer Straffung des hinteren Längsbandes und hat so auch einen positiven Effekt bei Bandscheibenprotrusionen (Bandscheibenvorwölbung). Die Operation wird nicht durchgeführt bei Instabilitäten sowie bei schwerer Osteoporose.

Einen großen Vorteil dieser Technik sehen wir in der Kombination mit Fusionen, um die Gefahr der Anschlussinstabilität zu verringern.

Verschleißerscheinungen oder Brüche der Wirbelsäule haben häufig eine Instabilität derselben zur Folge, die sich durch anhaltende Rückenschmerzen äußert. Bringt eine intensive konservative Behandlung keine Linderung dieser Schmerzen, führen wir in der Regel einen versteifenden Eingriff an der Wirbelsäule durch, der die Instabilität mittels Implantaten beseitigt. 

LWS / BWS

Die versteifende Operation an der Brust- und Lendenwirbelsäule erfolgt über den Rücken, über den Bauchraum, durch den Brustkorb oder in einer Kombination der Zugangswege. Durch die Einbringung von Schrauben und Stäben wird der betreffende Bereich der Wirbelsäule stabilisiert, zuvor können gegebenenfalls verschobene Wirbelkörper richtig ausgerichtet und Verengungen des Wirbelkanals erweitert werden. Zudem werden die Bandscheiben auf der Versteifungsstrecke meist entfernt und durch körpereigene Knochenstücke oder Metallkörbchen ersetzt, sowie nachwachsendes Knochenmaterial angelagert. Mit dieser Voraussetzung kann in der Folgezeit der Körper seiner Aufgabe bei der Wirbelsäulenversteifung nachkommen - die betroffenen Wirbelkörper verwachsen knöchern miteinander und sorgen so für die eigentliche Versteifung.

Welche Einschränkungen sind zu erwarten?

Durch die Versteifung verliert zwar das operierte Bewegungssegment seine Mobilität. Der Begriff Versteifung klingt jedoch wesentlich dramatischer als sie sich im Alltag dann bemerkbar macht. Das hat folgende Gründe:
In die Versteifung werden ausschließlich stark abgenutzte Bewegungssegmente, die bestenfalls noch wenige Grad an Bewegungsumfang besitzen, einbezogen. Außerdem fallen durch die Versteifungsoperation die vorher bestehenden Schmerzen zum größeren Teil weg, so dass sich die restliche Beweglichkeit aufgrund der Schmerzlinderung wesentlich besser nutzen lässt. Somit ist eine Versteifung subjektiv im Alltag meist als Verbesserung spürbar.
Für die häufigste Bewegung der Lendenwirbelsäule – die Vorneigung des Oberkörpers bzw. das Bücken - kommt folgende Tatsache hinzu: Neben den 6 Bewegungssegmenten in der Lendenwirbelsäule ist die Hüftbeugung zum größeren Anteil daran beteiligt, so dass der Bewegungsverlust in dem einen oder anderen Lendenwirbelsegment ohnehin nur zu einem geringen Anteil das gesamte Bewegungsausmaß reduziert.

Während eine versteifende Operation kurzfristig und mittelfristig meist sehr gute Ergebnisse mit sich bringt, können sich jedoch die Langzeitfolgen nachteilig auswirken. Besonders die an die versteifte Strecke angrenzenden Bereiche der Wirbelsäule können
hierbei Probleme bereiten: An den Übergangstellen können sich belastungsbedingte Anschlussinstabilitäten und -degenerationen bilden, die das Problem auf den unbehandelten Teil der Wirbelsäule verschieben.
Durch neue wissenschaftliche Methoden zur Berechnung der Korrektur der Wirbelsäulenachse lassen sich die Probleme in den Anschlusssegmenten deutlich verringern.
Lordose/Kyphose


HWS

An der Halswirbelsäule sind die Gründe für eine Versteifung ähnlich. Meistens sind die unteren Wirbelsegmente betroffen. Da die Beweglichkeit der unteren HWS generell wesentlich geringer ist als an der oberen HWS, führt die Versteifung kaum zu Einschränkungen im Alltag.
An der Halswirbelsäule wird die Operation in der Mehrzahl der Fälle von vorne durchgeführt. Statt Schrauben und Stäben wird in diesen Fällen eine Platte eingesetzt. Aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Rückenmark wird immer unter dem Mikroskop operiert.

Dieser Eingriff ist besonders schonend, die Patienten sind in der Regel am Folgetag bereits wieder mobil.

Bei jüngerem Alter der Patienten kann unter bestimmten Umständen eine Bandscheibenprothese eingesetzt werden, die die Bewegung weitestgehend erhält.

Besondere Anforderungen stellen Patienten mit einem rheumatischen Befall der Wirbelsäule dar. Durch den chronischen Entzündungsprozess entstehen insbesondere Instabilitäten an der oberen Halswirbelsäule. Diese führen in Verbindung mit Entzündungsgewebe zum Druck auf das Rückenmark was zu äußerst schwerwiegenden neurologischen Störungen führen kann. Hier sind rechtzeitig spezielle Operationsverfahren notwendig, um Störungen von Herz-/Kreislauf, des Gangbildes usw. abzuwenden.

Nach Operationen an der Wirbelsäule ist eigentlich fast immer eine Anschlussheilbehandlung notwendig. In den meisten Fällen findet diese in den ersten Tagen oder Wochen nach dem Eingriff stationär in der Klinik statt und kann anschließend ambulant am Wohnort fortgeführt werden.

Ziel der Rehabilitation ist es, Beweglichkeit und Muskulatur des Rückens zu normalisieren - also an der Mobilisation und der Stabilisierung zu arbeiten. Dabei sehen wir es als besonders wichtig an, gezielt und individuell auf jeden einzelnen Patienten einzugehen. Denn nur, wenn die Maßnahmen optimal an die Befindlichkeit des Patienten angepasst sind, sind sie auch von Erfolg gekrönt.

Leitung

Dr. Christoph Wierscher

Dr. med. Christoph Wierscher

Leitender Arzt
Orthopädie, Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie

Master-Zertifikat Dr. Wierscher