Während der Geburt

Atmungstechniken, homöopathische Mittel, Akupunktur, Massagen, Bäder können die Entspannung unterstützen und stellen niederschwellige Maßnahmen dar, Schmerzen unter der Geburt aufzufangen.
Unsere Hebammen empfehlen, sowohl in der Eröffnungs- als auch in der Austreibungsperiode, möglichst häufig aufrechte Gebärpositionen einzunehmen. Sie motivieren und unterstützen Sie aktiv dabei. Vor allem in der Phase der Muttermundseröffnung können und sollen Sie bei uns Haltungen und Bewegungen ausprobieren und die für Sie passende auswählen. Selbstbestimmtheit und aktive Beteiligung unterstützen wir gerne. Sie werden merken, dass Schmerzen durch Haltungsänderung beeinflussbar sind und Sie instinktiv die Haltung einnehmen, die den geringsten Widerstand und Druck auf den kindlichen Kopf ausübt. Aufrechte Gebärhaltungen steigern nachweislich die Wehenstärke und senken die Wehenhäufigkeit. Die Wehen sind wirksamer, der Muttermund öffnet sich schneller, die Geburtsdauer verkürzt sich. Sie können in diesen aufrechten Positionen besser atmen und dadurch zu einer guten Sauerstoffversorgung ihres Kindes beitragen. In der Phase des Pressens wird, durch die freie Beweglichkeit Ihres Beckens, das Tiefertreten des Köpfchens oder Steißes unterstützt. Gerade in den letzen Jahren sind die Gebärpositionen wieder als wichtige Hilfe für die Unterstützung des natürlichen Geburtsverlaufes erkannt worden.

Beleghebammen können mit ihren Frauen zur Geburt in die Kreißsäle des Stauferklinikums kommen und dort die Geburt begleiten. Voraussetzung ist eine vertragliche Vereinbarung der Hebamme mit dem Krankenhaus.

Nach der Geburt werden Sie und Ihr Neugeborenes mindestens 2 Stunden im Kreißsaal überwacht.

Möglichkeit der standesamtlichen Anzeige von fehlgeborenen Kindern mit einem Geburtsgewicht unter 500 Gramm:
STERNENKINDER

Die Schmerztherapie und Stärke der verwendeten Medikamente sowie der Einsatz der Periduralanästhesie wird von der werdenden Mutter entschieden. Schmerz ist ein individuelles Phänomen und bedarf individueller Hilfe. Ein breites Spektrum an schmerztherapeutischen Optionen steht Ihnen zur Verfügung.

Speziell ausgebildete Fachärzte, mit der Zusatzbezeichnung Geburtshilfe und Perinatalmedizin, arbeiten eng mit Ärzten der Kinderklinik zusammen. Dort stehen fachweitergebildete Ärzte (Zusatzbezeichnung Neonatologie) und Kinderkrankenschwestern bereit.

Die Zeit der ersten Begegnung mit Ihrem Kind soll ungestört von äußeren Einflüssen möglich sein. Nach der Geburt eines gesunden Kindes wird es abgetrocknet, mit einem warmen Tuch zugedeckt. Wenn die Mutter bereit ist, nimmt sie das Baby zu sich auf die nackte Haut oder es wird ihr von der Hebamme auf die Haut gelegt. Die Nabelschnur wird wenige Minuten nach der Geburt durchtrennt (dies kann gerne auch vom Vater getan werden). Dieser erste Haut-zu-Haut-Kontakt führt zum Ausstoß von Hormonen, die für Stillen und Rückbildung der Gebärmutter sinnvoll sind. Gerade die erste Milch, das so genannte Kolostrum, ist von besonderer immunologischer Bedeutung.

Bis der Saugreflex einsetzt kann durchaus eine Stunde vergehen. Die Bedeutung dieses frühen Kontaktes hat dazu geführt, dass auch im Operationssaal beim Kaiserschnitt nach Möglichkeit diese frühe Bindung gefördert wird. Sollte die Mutter sich nicht sicher genug fühlen, kann diese Frühbindung auch durch den Vater erfolgen.

Auch in den Tagen nach der Geburt ist es für Ihr Wohlbefinden und das Ihres Kindes förderlich, wenn Sie möglichst häufig den direkten Haut-zu-Haut-Kontakt suchen. Auch unter diesem Gesichtspunkt ist Rooming-in, also das Zusammensein von Mutter und Kind rund um die Uhr, sinnvoll. In der Mittagsruhe von 13.00 – 14.30 Uhr haben die Mütter Zeit mit den Neugeborenen zu kuscheln, Zeit zum Schlafen und Zeit sich gegenseitig kennen zu lernen. Deshalb bitten wir Besucher, darauf Rücksicht zu nehmen. Auch Pflegende und Ärzte bemühen sich darum, Sie in dieser Ruhepause nicht zu stören. Daher bietet sich besonders diese Zeit zum Bonding an. Damit die Zeit danach gut gelingt, sollte eine nachsorgende Hebamme und ein Kinderarzt bekannt sein. Entsprechende Informationsblätter und Unterstützung können wir Ihnen gerne geben.

Gerne unterstützen wir Sie bei dem Wunsch nach einer ambulanten Geburt.
Sollten Sie eine ambulante Geburt wünschen, werden Sie aus dem Kreißsaal nach 6 Stunden entlassen. Bitte regeln Sie vorab die Nachbetreuung durch eine Hebamme, Kinderarzt und Frauenarzt. Ein Vorgespräch kann in der Ambulanz der Frauenklinik erfolgen (07171/701-1802).

Für das Gespräch wird eine Überweisung vom niedergelassenen Frauenarzt benötigt.

Der Kaiserschnitt (Sectio) hat in den letzten 20 Jahren eine Umwertung erlebt: Von einer schweren komplikationsträchtigen Bauchoperation hin zum so genannten sanften Kaiserschnitt. Die durch Kaiserschnitt entbunden Mütter gehen nach ähnlich langer Liegezeit wie spontan entbundene Frauen nach Hause. Dies unterstreicht nachdrücklich den Fortschritt in der Behandlung.

Während früher die Vollnarkose Standardnarkose für Kaiserschnittentbindungen war, ist heute die Spinalanästhesie üblich. Hierdurch kann man das Kind auch als Mutter begrüßen.

Der Partner kann bei seiner Frau im Operationssaal anwesend sein. Auch das frühe Bonding, also der direkte Körperkontakt mit dem Neugeborenen, ist unter der Voraussetzung eines gesunden Kindes gewünscht.
Frauen, die aus welchen Gründen auch immer, eine Kaiserschnittentbindung benötigten, können in einer folgenden Schwangerschaft in der Regel vaginal entbinden. In diesen Fällen ist eine vorgeburtliche Beratung zur Geburtsplanung sinnvoll.