Darmzentrum

Tumore von Magen, Darm und Bauchspeicheldrüse sind häufig und beeinflussen in besonderem Maße die Lebensqualität. Zugleich gibt es gute Heilungschancen, wenn die Erkrankung früh erkannt wird. Das Stauferklinikum Schwäbisch Gmünd, zusammen mit seinen Kooperationspartnern, ist seit 2007 zertifiziertes Darmzentrum der Deutschen Krebsgesellschaft.

Die Diagnose einer Krebserkrankung stellt für Betroffene und Angehörige eine extreme Belastung dar. Deshalb nimmt, neben der umfassenden medizinischen und pflegerischen Versorgung, ein tragendes Netzwerk aus sozialen und psychologischen Diensten einen wichtigen Stellenwert im Zentrum für gastrointestinale Tumorerkrankungen ein.

Durch die Vernetzung von kompetenten Kooperationspartnern arbeiten am Zentrum für gastrointestinale Tumorerkrankungen alle an der Diagnostik und Therapie beteiligten Experten eng zusammen und stellen dadurch eine optimale medizinische Versorgung von Krebserkrankungen des Magen-Darmtraktes sicher.

Nur durch dieses interdisziplinäre Zusammenspiel aller an der Behandlung beteiligten Berufsgruppen lassen sich die bestmöglichen Heilungschancen herbeiführen.


Das Darmzentrum ist durch OnkoZert und TÜV SÜD nach den Richtlinien der Deutschen Krebsgesellschaft und nach dem Qualitätsstandart DIN ISO9001:2015 zertifiziert.



Leistungsangebot:

  • Diagnose und Therapie bei Darmkrebs nach aktuellem Stand der Technik und Wissenschaft.
  • Kompetente Kooperationspartner
  • Ständige Weiterbildung aller Mitarbeiter
  • Interdisziplinäre Tumorkonferenzen mit Fallbesprechungen
  • Interdisziplinäre Qualitätszirkel
  • Therapien im Rahmen von klinischen Studien
  • Qualitätssicherung
  • Tumordokumentation im Verbund des Onkologischen Schwerpunktes Ostwürttemberg (OSP)
  • Genetische Beratung
  • Psychoonkologische Beratung


Rückmeldesysteme:

Bei patientenbezogenen oder allgemeinen Fragen und Anliegen wenden Sie sich bitte telefonisch oder per Fax - je nach Fachrichtung -
an die Sekretariate des Zentrums für Innere Medizin oder der Allgemein- und Viszeralchirurgie.

Mittelpunkt aller Bemühungen ist der Patient, der alle notwendigen Behandlungsprozesse optimal aufgeklärt, betreut und zielgerichtet durchlaufen soll.

Qualitätspolitik:

Das Zentrum für Gastrointestinale Tumorerkrankungen am Stauferklinikum Schwäbisch Gmünd sieht sich als Teil des Stauferklinikums und versteht sich als ein Patienten – orientiertes Dienstleistungsunternehmen.

Früherkennung, Diagnostik, lokale und systemische Therapie sowie Nachbetreuung bei Patienten mit gastrointestinalen Tumorerkrankungen sind Teile eines Gesamtkonzeptes, das nur durch eine fachübergreifende Kooperation tragfähig sein kann.

Die qualitative Optimierung der Versorgungskette ist erforderlich, um eine weitere Reduktion der Mortalität der gastrointestinalen Karzinome zu erreichen. Durch gezielte Maßnahmen der Qualitätssicherung und durch regionale Kompetenzbündelung durch das Zentrum für gastrointestinale Tumorerkrankungen kann eine hochwertige Versorgung von Patienten mit Tumoren des Magen-Darm-Traktes gewährleistet werden.

Alle am Zentrum beteiligten Disziplinen bemühen sich kontinuierlich um die Optimierung der Zusammenarbeit. Die von uns angelegten Qualitätsmaßstäbe sollen für die Öffentlichkeit transparent sein.

Das Zentrum ist in regionale und überregionale Netzwerke eingebunden. Es ist insbesondere in den Onkologischen Schwerpunkt Ostwürttemberg integriert und arbeitet in Kooperation mit dem Comprehensive Cancer Center Ulm (CCCU) zusammen.

Das Zentrum ist offen für die Kooperation mit Partnern, die an der Weiterentwicklung und Verbesserung der Patientenversorgung mit bösartigen Erkrankungen mitarbeiten wollen.


Qualitätsziele:

Ziel des Zentrums ist es, in Kooperation mit den einzelnen Vertragspartnern, die Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität in der Behandlung von Darmkrebspatienten zu verbessern und sich im Rahmen einer gemeinsamen Qualitätssicherung einer regelmäßigen Kontrolle zu unterwerfen. Nur so ist im Sinne des Benchmarking ein Vergleich mit anderen deutschen Zentren für Tumorerkrankungen möglich.

Durch die Teilnahme an klinischen Studien sollen neue und moderne Therapieformen allen Patienten zur Verfügung stehen, für die das jeweilige Therapiekonzept sinnvoll ist.

Die Qualitätsziele werden im jährlichen Intervall mit dem Leitungsteam besprochen, überarbeitet, und den Mitarbeitern des Zentrums kommuniziert.

Durch ständige Überprüfung und Verbesserungsmaßnahmen wollen wir uns kontinuierlich weiter entwickeln und ein zeitgemäßes Qualitätsniveau mit höchsten Maßstäben halten. Dies gewährleisten wir durch gezielte Maßnahmen der Qualitätssicherung und durch eine transparente und effiziente Zusammenarbeit der Kooperationspartner des Zentrums

Wir wollen eine kontinuierlich hohe Behandlungsqualität sichern.

  • Qualitätsgestützte, den Leitlinien entsprechende Versorgung von Patienten durch ein interdisziplinär arbeitendes Expertenteam auf dem Gebiet von Prävention, Vorsorge, Diagnostik, Therapie und Nachsorge.
  • Teilnahme an nationalen und internationalen Studien.
  • Einsatz von modernster Technik in Diagnostik und Therapie.
  • Qualifizierte Mitarbeiterförderung.
  • Bereitschaft als Zweitmeinungszentrum für die Einweiser verfügbar zu sein.
  • Leitlinienorientierte Therapie.

 

Wir wollen einen optimalen Ablauf für unsere Patienten

  • Abstimmung der gesamten Behandlung auf die Bedürfnisse der Patienten.
  • Kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung für Patienten mit Fragen
  • Kurze Wartezeiten und Verweildauer
  • Verfügbarkeit von psychologischer und sozialer Betreuung.
  • Interdisziplinäre und engmaschige Zusammenarbeit aller Kooperationspartner
  • Patientenorientierte Durchführung aller Behandlungsabläufe und kontinuierliche Verbesserung von bestehenden Strukturen
  • Optimale Aufklärung der Patienten mit Einbeziehung der Angehörigen
  • Koordinierte Vorgehensweise bei Diagnostik und Therapie mit Behandlungspartnern
  • Aktive Hilfe bei der Organisation ambulanter Therapien.
  • Koordination mit Selbsthilfegruppen in der Region.


Qualitätsmanagement:

Aus unserer Qualitätspolitik und unseren Qualitätszielen leiten wir folgende Maßnahmen ab:

  • Erfüllung der in den S3-Leitlinien formulierten Vorgaben
  • Regelmäßige Teilnahme an Therapiestudien
  • Kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeiter des Darmzentrums (Seminare, Fortbildungen, Kongresse, Hospitationen).
  • Regelmäßige Informationsveranstaltungen für Patienten und Angehörige
  • Erhebung von Nebenwirkungen und Therapieerfolgen
  • Verfügbarkeit von Studien für einen Großteil der therapeutischen Indikationen
  • Regelmäßige Überprüfung der Prozesse durch interne und externe Audits
  • Anwendung eines Dokumentationssystems, das Auskunft gibt über die Rate radikalchirurgischer Eingriffe, der Rezidivhäufigkeit und Mortalität des Kollektivs an Patienten mit kolorektalem Karzinom
  • Evaluierung der Ergebnisse von Patienten-, Mitarbeiter-, Kooperationspartner- und Niedergelassenenzufriedenheit
  • Rückmeldung aus den Selbsthilfegruppen
  • Regelmäßige Erhebung und Optimierung der Warte- und Liegezeiten
  • Dokumentation und Kommunikation der Besprechungen
  • Erhebung und Dokumentation von Beschwerden, Wünschen, Verbesserungsvorschlägen

Was ist Darmkrebs?
Unter Darmkrebs versteht man Tumorerkrankungen des Dickdarms (Kolon) oder des Mastdarms (Rektum), die in den meisten Fällen aus gutartigen Wucherungen in der Darmschleimhaut (so genannten Polypen) entstehen. Darmkrebserkrankungen entwickeln sich oft unbemerkt über einen Zeitraum von mehreren Jahren aus einem Polypen. Darmkrebs ist heilbar, wenn er rechtzeitig erkannt wird! Erste Warnzeichen wie Blut im rot oder schwarz gefärbten Stuhl sind deshalb ernst zu nehmen.

Symptome
Es gibt eine Reihe von Symptomen:

  • Veränderter Stuhlgang wie plötzlicher Durchfall oder Verstopfung oder beides im Wechsel
  • Krampfartige Bauchschmerzen, Stuhldrang ohne Entleerung
  • Blähbauch
  • Blässe und Blutarmut 
  • Gewichtsverlust, Schwäche 
  • Blut im Stuhl

 Symptome sollten ernst genommen und untersucht werden.

Risikofaktoren
Die Ursachen, die zur Entstehung von Darmkrebs führen, sind ungeklärt. Es gibt jedoch Faktoren, die das Auftreten der Krankheit begünstigen. Risikofaktoren sind:

  • erbliche Veranlagung
  • ballaststoffarme und fleischreiche Ernährung
  • Bewegungsmangel
  • hoher Alkoholkonsum
  • Übergewicht
  • chronisch entzündliche Darmerkrankungen

Ausreichend Bewegung und gesunde Ernährung senken das Risiko, an Darmrebs zu erkranken. 

Stadien
Die Therapie des Karzinoms erfolgt nach der S3-Leitlinie, die von wissen-schaftlichen Fachgesellschaften erarbeitet worden ist. Damit wird die beste derzeit verfügbare Behandlung sichergestellt.

Die Erkrankung und die Behandlungsstrategie für jeden einzelnen Patienten wird gemeinsam in der interdisziplinären Tumorkonferenz besprochen. Die Behandlung richtet sich nach Tumorart und Tumorstadium. Die Klassifizierung erfolgt durch verschiedene diagnostische Möglichkeiten und erfasst unter anderem Tumorgröße, Lymphknotenbefall und Ausbreitung.

Die Diagnose einer Darmkrebserkrankung kann erst durch eine Gewebeprobe gestellt werden. Insgesamt vier Entwicklungsstufen einer Darmkrebserkrankung werden unterschieden.

Bei Stadium I-Tumoren ist die Darmwand nicht durchbrochen und eine Heilung erfolgt in den meisten Fällen durch eine Operation. Eine Chemo- / Strahlentherapie ist nicht notwendig.

Bei Stadium II-Tumoren ist die Darmwand durchbrochen und umliegendes Gewebe kann betroffen sein. Die Lymphknoten sind frei und es liegen keine Metastasen vor. Je nach Lokalisation wird vor einer Operation auch eine Chemo- und Strahlentherapie durchgeführt, um das Risiko für ein Wiederauftreten oder eine Streuung zu verringern.

Bei Stadium III-Tumoren sind die Lymphknoten mit befallen. Oftmals vor und nach der Operation wird das weitere Vorgehen in der Tumorkonferenz besprochen. In vielen Fällen steht eine Chemotherapie postoperativ an, um die Heilungschancen zu erhöhen. Nachsorge-Untersuchungen sind im Stadium II und III wichtig, um ein Wiederauftreten des Tumors frühzeitig zu erkennen.

Stadium IV-Tumore gehen mit Metastasen einher. Abhängig von Anzahl und Lage der Metastasen kann es möglich sein, dass auch die Metastasen operativ entfernt werden können. In der Regel ist eine Chemotherapie nötig, die sich gegen die Metastasen und den Primärtumor richtet. Bei einigen Patienten wird durch die Chemotherapie eine Schrumpfung der Metastasen erreicht, so dass eine Operation doch noch möglich wird. Neben der Chemotherapie existieren weitere Verfahren zur Metastasen-Behandlung.

Unter Vorsorge versteht man vorbeugende Maßnahmen, die die Entstehung einer Erkrankung vermeiden oder zumindest das Risiko der Erkrankung deutlich vermindern soll. Gleichzeitig handelt es sich auch um Maßnahmen, die zur Früherkennung einer Erkrankung dienen.

Bezüglich der Darmkrebsvorsorge dienen die Krebsfrüherkennungen dazu, Darmpolypen oder Frühstadien von Darmkrebs so rechtzeitig zu erkennen, dass die Behandlung mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Heilung führt. Die Krankenkassen bieten ein solches Darmkrebs – Früherkennungsprogramm an. Dies beinhaltet in der Regel ab dem 50. Lebensjahr das Austasten des Enddarms und den Test auf okkultes, also nicht sichtbares, Blut im Stuhl und ab dem 55. Lebensjahr eine Darmspiegelung (Coloskopie).

Hämoccult-Test
Hierbei handelt es sich um einen Test, der für das bloße Auge nicht sichtbares Blut im Stuhl aufspüren kann.

Für diesen Test erhält der Patient vom Arzt ein Testbriefchen, auf dessen Felder er an 3 aufeinander folgenden Tagen jeweils eine kleine Stuhlprobe mit einem Spatel aufbringt. An der Farbreaktion kann der Arzt erkennen, ob sich verstecktes Blut im Stuhl befindet. Wenn dieses Testergebnis positiv ist, muss in jedem Fall eine weitere Abklärung mittels Darmspiegelung erfolgen.

Ein positives Testergebnis bedeutet nicht zwangsläufig, dass sich eine bösartige Erkrankung dahinter versteckt, Blut im Stuhl kann unterschiedlichste Ursachen haben, wobei ein negatives Testergebnis Darmkrebs nicht mit Sicherheit ausschließt.

Darmspiegelung
Ab dem 55. Lebensjahr ist die Darmspiegelung fester Bestandteil der Darmkrebsvorsorge. Als kassenärztliche Leistung kann diese, bei unauffälligem Untersuchungsergebnis, zweimal im Abstand von 10 Jahren wiederholt werden.

Am Vortag der Untersuchung muss der Darm durch spezielle Abführmittel gereinigt werden, am Untersuchungstag muss ebenfalls nochmals eine geringere Menge Abführmittel genommen werden, damit die optimale Beurteilung der Darmschleimhaut möglich wird.

Die Durchführung der Darmspiegelung ist heutzutage, falls vom Patienten nicht anders gewünscht, durch Beruhigungs- und eventuell auch Schmerzmedikamente absolut schmerzfrei durchzuführen. Zu bedenken ist jedoch, dass bei Verabreichung dieser Beruhigungsmittel die Fahrtüchtigkeit in den meisten Fällen für 24 Stunden eingeschränkt ist, sodass nach ambulanten Darmspiegelungen eine Begleitung nach der Untersuchung organisiert werden muss.

Die eigentliche Darmspiegelung dauert je nach Patient ca. 40 Minuten. Mit hoch auflösenden Videoendoskopen kann ein genaues Bild der Darmschleimhaut über einen Monitor geliefert werden, der Arzt beurteilt Veränderungen und kann über einen Arbeitskanal des Endoskops Proben entnehmen oder Polypen entfernen. Genaue Untersuchungen der entnommenen Gewebeproben erfolgen im pathologischen Institut, in den meisten Fällen kann innerhalb von 2 Tagen auch eine feingewebliche Diagnose gestellt werden.

Operation
Ziel der operativen Versorgung ist die komplette Entfernung des tumortragenden Darmabschnittes sowie der dazugehörenden Lymphknoten. Es wird dabei eine Heilung des Patienten angestrebt. Beim Darmkrebs richtet sich die Operationsart nach dem Stadium und der Lage des Tumors. In Abhängigkeit von der Gefäßversorgung sowie der Lymphabflusswege variiert das Ausmaß der Darmentfernung stark.

Beim Mastdarmkrebs (Rektumkarzinom) erfordert die für die Therapieplanung wichtige Kenntnis von Lage und Ausbreitung des Tumors in der Regel zusätzliche diagnostische Maßnahmen wie Rektoskopie und Endosonographie. In Fällen mit vermuteten oder gesicherten fortgeschrittenen Stadien muss die Ausbreitung mit weiteren Verfahren (CT, MRT) untersucht werden. Wenn der Tumor über die Wand hinausgewachsen ist, erfolgt im Unterschied zum Dickdarmkrebs (Kolonkarzinom) eine kombinierte Chemo- und Strahlentherapie vor der Operation.

Am Stauferklinikum werden kolorektale Eingriffe in der Regel minimal-invasiv durchgeführt. Die Operation erfolgt dann laparoskopisch, also mittels Bauchspiegelung. Eine Eröffnung des Bauchraumes mittels Bauchschnitt ist nicht notwendig. Lediglich ein kleiner Schnitt zur Bergung des Tumors ist vonnöten. Liegen Nebenerkrankungen oder bestimmte Voroperationen vor, wird, wie üblich offen chirurgisch, also mit Bauchschnitt, operiert.

Es wird grundsätzlich angestrebt, die Darmkontinuität und mithin die Kontinenz zu erhalten. Insbesondere bei Rektumkarzinomen wird aber häufig ein vorübergehendes Schutz-Dünndarmstoma angelegt. Nach Abheilen der Darmneuverbindung (Anastomose) kann dieses Schutzstoma mittels eines kleinen Eingriffes zurückverlegt werden.

Sehr tiefsitzende Rektumkarzinome oder solche in fortgeschrittenen Stadien machen oft eine komplette Entfernung des Enddarmes notwendig. Bei diesem Eingriff erfolgt die Anlage eines endständigen Dickdarmstomas.

Nach der Operation wird das entnommene Gewebe feingeweblich untersucht. Das Untersuchungsergebnis wird gemeinsam mit dem Operationsergebnis und den anderen Untersuchungsbefunden in der interdisziplinären Tumorkonferenz vorgestellt und besprochen. Dort erfolgt dann die Festlegung des weiteren Vorgehens.

Chemotherapie
In der Regel erfolgt die Chemotherapie für den Patienten ambulant. Die Chemotherapie ergänzt die operative Behandlung und verbessert die Hei-lungschancen für Patienten in den lokal fortgeschrittenen Tumorstadien. In fortgeschrittenen Stadien (Streuung des Krebses in andere Gewebe, die sogenannte Metastasierung) verbessert die Chemotherapie die Lebensqualität und verlängert die Überlebenszeit.

Da Körperzellen sich ständig teilen, kann es auch an gesunden Zellen zu Nebenwirkungen kommen. Das gilt insbesondere für Darm- und Magen-schleimhaut. Kommt es hier zu Schädigung der Zellen, kann dies auch häufig zu Durchfall führen und/oder zu anderen Magen-Darm-Beeinträchtigungen. Haarausfall kommt bei in der Behandlung von Magen-Darm-Tumoren eingesetzten Medikamenten selten vor.

Auf die Behandlung mit sogenannten Antikörpern setzt man große Hoffnung. Diese Antikörper werden in Kombination mit Chemotherapie oder auch als Einzelsubstanz in der Behandlung eingesetzt und führen ersten Studien zufolge zu einer weiteren Verbesserung des Behandlungserfolgs.

Strahlentherapie
Wenn im Bereich des Mastdarms ein Darmdurchbruch erfolgt ist oder Lymphknoten befallen sind, wird in der Tumorkonferenz in der Regel eine kombinierte Strahlen- und Chemotherapie vor der Operation empfohlen.

Für die Strahlentherapie ist ein genaues und schonendes Vorgehen wichtig. Deshalb wird ein CT benötigt, um gleichmäßig und gezielt bestrahlen zu können. Je nach Art des Tumors wird nicht nur die Tumorregion selbst, sondern zusätzlich einen Sicherheitssaum bestrahlt. Bei manchen Tumorarten ist es erforderlich, die benachbarten Körperregionen mit zu bestrahlen. Um in der Tumorgegend eine wirksame Dosis zu erreichen und gleichzeitig das gesunde Gewebe zu schonen, kann es auch möglich sein, aufwendige Bestrahlungstechniken mit unterschiedlichen Bestrahlungsrichtungen an-zuwenden.

Die Strahlentherapie erfolgt in der Regel über mehrere Tage in der Woche. Sie wird ambulant durchgeführt und dauert jeweils nur wenige Minuten. Gelegentlich kommt es zu Durchfall und leichtem Unwohlsein. Diese Nebenwirkungen können medikamentös behandeln werden.

Ernährungsberatung

Wir verstehen uns als Ansprechpartner der Patienten, ihrer Angehörigen und Pflegenden sowie ihres Hausarztes und unterstützen bei:

  • der Ermittlung des Ernährungsstatus
  • der Therapieplanung bei enteraler und parenteraler Ernährung
  • der Umsetzung von Homecare-Behandlungen
  • postoperativen Ernährungskonzepten
  • Fragen im Zusammenhang mit einer Chemotherapie
  • der Bewertung und Beratung bei so genannten „Krebsdiäten“

Sozialberatung

Sie ergänzt die ärztliche, pflegerische und therapeutische Betreuung und Behandlung. Unser Ziel ist es, Sie und Ihre Angehörigen in persönlichen und sozialrechtlichen Angelegenheiten, die mit Ihrer Erkrankung und dem Kli-nikaufenthalt in Zusammenhang stehen, zu informieren:

  • Einleitung von Reha-Maßnahmen
  • Häusliche Versorgung
  • Stationäre Versorgung
  • Finanzielle Möglichkeiten
  • Information und Netzwerkförderung

Stomaversorgung

Bei rund fünfzehn Prozent der Patienten mit Mastdarmkrebs muss der End-darm einschließlich Schließmuskulatur entfernt werden, um den Tumor si-cher zu entfernen. Dann wird ein künstlicher Darmausgang unumgänglich.

Im Zentrum steht speziell geschultes Personal bereit, um den Patienten bei der Umstellung zur Seite zu stehen. Die Beratung und Betreuung beginnt bereits vor der OP.

Die Stomaberatung beginnt mit einer schrittweisen Anleitung zur Selbstver-sorgung und steht für Fragen bzgl. Ernährung, Versorgungsmaterialien, Komplikationen und bei psychosozialen Problemen zur Verfügung.

Psychoonkologie

Die Diagnose einer Krebserkrankung stellt für betroffene Personen und ihre Angehörigen eine extreme Belastung dar. Viele Betroffene reagieren mit Ängsten, Sorgen und Verzweiflung. Das Gefühl des Ausgeliefertseins, die Furcht vor Nebenwirkungen, die Unklarheit, wie es weitergeht, stehen häufig der Hoffnung auf Heilung gegenüber. Auch in der Nachsorge machen sich viele Betroffene Sorgen, wie sie ihr Leben nach der Erkrankung fortsetzen können und möchten.

Diese psychosozialen Belastungen beeinträchtigen die Lebensqualität oft erheblich. Psychoonkologen sind genau für solche Fragestellungen geschult und können daher beim Umgang mit diesen Problemen unterstüzend wirken.

Im Mittelpunkt steht die Verbesserung der Lebensqualität der betroffenen Menschen!

Ihr Ansprechpartner innerhalb der Kliniken Ostalb:

Psychoonkologie
Klinik für Psychosomatik am Ostalb-Klinikum Aalen
Dr. med. Michael Fritzsch
Im Kälblesrain 1
73430 Aalen
Tel. 07361/ 55 1801 

Jeder Mensch, der an einer Krebserkrankung leidet oder Angehöriger eines Erkrankten ist, kann die psychoonkologische Beratung in Anspruch nehmen.

Externe Ansprechpartner:
Psychosozialen Krebsberatungsstelle des Fördervereins Onkologie
Web: www.kbs-ow.de



Selbsthilfegruppe ILCO

Der NameILCO leitet sich von den Anfangsbuchstaben der medizinischen Bezeichnungen Ileum (= Dünndarm) und Colon (= Dickdarm) ab. Das Darmzentrum unterstützt Patientenorganisationen, die sich um Darmkrebs-patienten bemühen und sucht eine enge Zusammenarbeit. Enge Kontakte bestehen insbesondere zur Deutschen ILCO, einer Organisation für Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs sowie deren Angehörige, die zu den von der Deutschen Krebshilfe geförderten Selbsthilfeorganisationen nach Krebs gehört.

Dem interdisziplinären Expertenteam gehören als ärztliche Mitarbeiter Internisten, Chirurgen, Onkologen, Radiologen, Pathologen, Genetiker, Nuklearmediziner und Strahlentherapeuten an. Die Kooperationspartner aus dem nichtärztlichen Dienst sind Psychoonkologen und die Mitarbeiter der Pflegestationen, der Tumordokumentation, der Zentralapotheke, des Zentrallabors, des Sozialdienstes, der Brückenpflege, der Physiotherapie, des Hospizdienstes, der Ernährungsberatung, der Seelsorge, der Stomaberatung, den Selbsthilfeorganisationen Deutsche Ilco e.V. und TEB e.V. sowie des Sanitätshauses SMC.


ÄRZTLICHE KOOPERATIONSPARTNER

Ambulante Kooperationspartner in Prävention, Vorsorgekoloskopie und Nachsorge

Praxis Dr. med. Jörg Metzler, Dr. med. Jochen Schöntag
Facharztinternisten, Gastroenterologen
Traubengäßle 8
73525 Schwäbisch Gmünd
07171/65820


Praxis Dr. med. Andreas Stumpe
Facharztinternist, Schwerpunkt Endoskopie
Rinderbacher Gasse 2
73525 Schwäbisch Gmünd
07171/67972


Thomas Schiebel
Facharztinternist, Arbeitsschwerpunkt Gastroenterologie/Endoskopie
Wetzgauer Straße 15
73557 Mutlangen
07171/977779


Humangenetik

Dr. med. Robert Hering
Praxis für Humangenetik und Prävention,
Reinsburgstraße 13
70178 Stuttgart
0711/23199040


Strahlentherapie

dr. med. A. Szigeti
Weißensteiner Straße 39
73525 Schwäbisch Gmünd
07171/1858790


Stauferklinikum Schwäbisch Gmünd

Allgemein- und Viszeralchirurgie

PD Dr. med. Jens Mayer, Chefarzt

Innere Medizin/Onkologie/Hämatologie

Prof. Dr. med. Holger Hebart, Chefarzt
Dr. med. Siegbert Herb, Leitender Arzt

Gastroenterologie

Dr. med. Dirk Ewald , Leitender Arzt

Schmerztherapie

Dr. med. Oliver Betz, Oberarzt


Radiologische Gemeinschaftspraxis

Dr. med. Claus Görner, Dr. med. Corinna Nierhoff, PD Dr. med. Markus Weininger, Jürgen Mayer


Institut für Pathologie

Dr. med. Eva-Maria Hack, Dr. med. Eberhard Wagner-Thiessen,


NICHT-ÄRZTLICHE KOOPERATIONSPARTNER

Selbsthilfegruppe
Deutsche ILCO e.V.
Region Ostalb-Ulm-Biberach
07367/920247
www.ilco-ostalb-ulm-biberach.de

Stoma-Pflege und -Beratung
Christine Schmid - Stauferklinikum Schwäbisch Gmünd
07171/701-2028

Psychoonkologie

Das Team des Psychologischen Dienst des Stauferklinikums umfasst 5 hochqualifizierte Mitarbeiterinnen, die fächerübergreifend für alle Abteilungen der Klinik tätig sind    mehr Infos >>

Kontakt:
Nicole Willim 
Psychonkologie am Stauferklinikum 07171/701-1326
Psychosoziale Krebsberatungsstelle 07171/4950-230

Monika Hübner
Psychologische Psychotherapeutin, Psychoonkologin
Am Marktplatz 14, 73525 Schwäbisch Gmünd

Ernährungsberatung am Stauferklinikum
Diätassistentinnen Sabine Bareis-Stegmaier und Gisela Kriso
07171/701-3403
Beratung bei Sondenernährung am Stauferklinikum:
Miriam Fromage Büttner
07171/701-3044

Psychosoziale Krebsberatungsstelle Ostwürttemberg
Monika Buchmann
07171/4950230

Physiotherapie am Stauferklinikum
Abteilungsleiterin Ulrike Metzger
07171/701-2903

Sozialdienst am Stauferklinikum
Rechtliche Beratung und Vermittlung von Reha-Maßnahmen
Andrea Kraft, Martina Gaßmann, Jennifer Nemitz, Beate Latz, Wilhelm Rinhoffer
07171/701-3041

Katholische und evangelische Seelsorge am Stauferklinikum
Pastoralreferent Benedikt Maier (katholisch)
Pfarrer Peter Palm (evangelisch)
Tino Hilsenbeck (evangelisch)
07171/701-0

Brückenpflege am Stauferklinikum
07171/701-3061

Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV)
07171/701-2222

Hospiz Schwäbisch Gmünd
Ökumenische Arbeitsgemeinschaft
07171/79454

Sanitätshäuser
Sanitätshaus im MediCenter GmbH
An der Stauferklinik 2
73557 Mutlangen
07171/4044007
07171/4959438

Zur Verbesserung der Behandlungsergebnisse sind kontrollierte klinische Studien unerlässlich. Dabei kommen einerseits neue Substanzen zum Einsatz, die über die Apotheke so noch nicht zugänglich sind. Im Rahmen von Therapieoptimierungsstudien werden bereits zugelassene Medikamente in neuer Darreichungsweise oder in Kombination mit anderen Medikamenten verabreicht.

Für Tumorpatienten besteht in der Studienteilnahme eine große Chance. Sie profitieren von einer medizinischen Behandlung nach dem neuesten Stand des medizinischen Wissens. Die medizinische Betreuung ist sehr engmaschig und intensiv. Darüber hinaus leisten sie als Patient einen Beitrag zum medizinischen Fortschritt und können damit auch anderen Betroffenen in der Behandlung helfen.

Ihre Ansprechpartnerin für klinische Studien im Onkologischen Zentrum:
Christine Pohler, Studienkoordination und Leitung Studienzentrale
Tel: 07171 701-1391
christine.pohler@kliniken-ostalb.de

Eine Übersicht aller aktiven klinischen Studien am Stauferklinikum Schwäbisch Gmünd finden Sie in der rechten Spalte auf der Seite des Onkologischen Zentrums

Leitung

Priv.- Doz. Dr. Jens Mayer

Priv.-Doz. Dr. med. Jens Mayer

Chefarzt
Allgemein- und Viszeralchirurgie
Facharzt für Chirurgie, Facharzt für Visceralchirurgie, Spezielle Visceralchirurgie

Stv. Leitung

Dr. Dirk Ewald

Dr. med. Dirk Ewald

Leitender Arzt
Innere Medizin
Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie